Erzbischöfliche St.-Anna-Schule

One year abroad

Auslandsjahr auf einer Eishockey-Academy in Kanada

Nach mehr als einem Jahr Planung, war es im Sommer 2022 endlich soweit. Ich bekam die Zusage der Canadien International Hockey Academy (CIHA). Da ich schon seit meinem 3. Lebensjahr Hockey spiele, entwickelte sich sehr schnell der Traum Eishockey in Kanada, dem Geburtsland des Eishockeys, zu spielen. Um die richtige Academy auszuwählen, hatten wir einen Hockey Family Advisor beauftragt. Seine Aufgabe war es adäquate Academys rauszusuchen und uns bei der Bewerbung via Try-Out Video zu unterstützen.

So landete ich im August in Clarence-Rockland, Ontario - ungefähr 45 min von der Hauptstadt Ottawa entfernt. Der beeindruckende Campus bestand aus einer Eishalle mit integrierten Klassenzimmern, einen Outdoor-Rink, diversen Sportplätzen, einer Schulcafeteria und einem Internat.

Am ersten Tag wurde ich erst einmal willkommen geheißen und eingekleidet. Dazu gehörte die Schuluniform, bestehend aus Poloshirts und Sweatshirts mit dem Logo der CIHA und Teamausrüstung. Anschließend bekam ich mein Zimmer im Internat zugewiesen, dass ich mir mit einem Israeli geteilt habe. Während unser Zimmer mit jeweils einem Bett, Schreibtisch und Schrank sehr spartanisch eingerichtet war, reisten die kanadischen Schüler mit Kühlschrank, Spielkonsole, Fernseher und Popcornmaschine an. In jedem Zimmer waren zwei Schüler untergebracht. Dazu teilen sich immer zwei Zimmer ein Badezimmer. Und es gab einen Waschraum und einen Aufenthaltsraum. Im Internat war man selber für seine Wäsche so wie das Putzen des Badezimmers und des Zimmers verantwortlich. Aber natürlich gab es für jede Etage des Internats eine „Dorm-Mutter“.

Ein Typischer Tag an der Academy begann mit dem Frühstück um 7 Uhr und dem ersten Eistraining um 8 Uhr. Direkt im Anschluss folgte das Athletik- und Krafttraining. Da die Klassenräume unmittelbar neben den Umkleidekabinen und Dryrooms waren, schaffte man es innerhalb von 15 Minuten geduscht und umgezogen im Unterricht zu sitzen. Anders als in Deutschland wählt man jedes Halbjahr 4 Fächer. Hier waren es zwei in Präsenz und zwei als Onlinekurs. Der Leitsatz der Academy lautet: „School, Hockey, Live“, heißt, dass Schule trotz der sportlichen Ausrichtung im Vordergrund steht. Bei überfälligen Aufgaben gab es für die komplette Mannschaft noch vor dem Frühstück ein Straftraining. Auf der anderen Seite war es möglich eine Fristverlängerung für zum Beispiel ein Referat oder Aufsatz zu beantragen, wenn am Wochenende Spiele waren.

Der Anspruch der Schulen in Kanada ist mit dem eines deutschen Gymnasiums nicht vergleichbar. Pro Quartal gab es in jedem Fach die sogenannten Midterm-Exams und jedes Halbjahr eine Abschlussprüfung für ein Zeugnis. Viele internationale Schüler besuchten die Academy für drei Jahre um ihren High-School-Abschluss dort zu machen. So zum Beispiel meine Freunde aus Japan und China. Es gab aber auch Hockeyspieler aus Australien, Russland und diversen europäischen Ländern.

Noch heute habe ich Kontakt zu meinen Freunden und profitiere von dem was ich in Kanada im Eishockey gelernt habe. Es war eine tolle Erfahrung sich für ein Jahr sich schwerpunktmäßig auf seinen Sport zu konzentrieren und sich mit kanadischen Hockeyspielern zu messen. Der Anspruch und das Niveau sind in Kanada so viel höher und der Sport so viel härter. Was hier ein Foul ist und eine Strafe nach sich zieht wird dort eher selten geahndet. Zum Glück hatten wir in der Academy einen eigenen Physiotherapeuten.

Fazit: Ein Auslandsjahr stellt einen vor Herausforderungen, an denen man ungemein wächst. In meinem Fall war er sicherlich in manchen Situationen besonders spannend, da neben den schulischen Herausforderungen noch der Leistungssport mich noch mal auf einem ganz anderen Level als hier in Deutschland gefordert hat. Doch eins ist klar: man wächst an jeder Herausforderung – und das machen die Kanadier einem auch recht einfach. Ihre offene Art und der Respekt gegenüber einem europäischen Eishockeyspieler, der vorher nie auf deren Niveau trainieren konnte und dem auch die einen oder andere sprachlichen Hindernisse am Anfang im Weg standen. Dennoch ist es erstaunlich, wie schnell man die Sprache und den „Canadien Way of life“ verinnerlicht.

Ich hoffe, dass ich nach dem Abitur vielleicht noch mal für ein Jahr College Hockey nach Kanada zurückkehren kann.

Erik Nimphius 

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