Erzbischöfliche St.-Anna-Schule

Vom Fluss der Zeit

Erfolg bei der Philosophischen Winterakademie

Vom 7. bis zum 10. Februar fand im Franz Hitze Haus in Münster die Winterakademie und das Bundesfinale des diesjährigen Philosophie Essay Wettbewerbs statt. Insgesamt waren 26 Qualifizierte eingeladen, davon nahmen 25 teil. Yujin Song aus der Q1 hat mit ihrem Essay den vierten Platz belegt und berichtet von den interessanten Tagen in Münster, die den eigenen Horizont sicher erweitert haben:

 

Dienstag, 7. Februar

 

Bis 16.30 war die Anreise am Franz Hitze Haus in Münster. Vor der Programmbesprechung, die um 17 Uhr planmäßig beginnen sollte, hatte man mit allen, die angekommen waren, einen Sitzkreis gebildet und eine kurze Vorstellungsrunde durchgeführt. Im Raum herrschte zunächst Aufregung und teils unangenehme Stillepausen, doch mit der Zeit fand jeder einen Gesprächspartner, mit dem man sich anfreunden konnte. Um 18.30 gab es Abendessen und anschließend eine Einführung in das Verfassen der Essays und ihre Beurteilung, sowie eine Fragerunde. Nach diesem Programm hatte man endlich Freizeit, in der sich wahrscheinlich die meisten auf das Essay schreiben des morgigen Tages vorbereitet haben.

 

Mittwoch, 8. Februar

 

Da die Essays von 8 bis 12 Uhr geschrieben werden sollten, musste man mindestens um 7 Uhr schon wach sein, wenn man einerseits frühstücken und andererseits nicht halb verschlafen die Essays schreiben wollte. Die größte Hürde lag wohl darin, die Essays entweder in der englischen oder französischen Sprache zu verfassen. Nach der Anfertigung der Essays und nach einem leckeren Mittagessen ging es weiter mit einer Stadtführung durch Münster, in der man vieles über ihre Geschichte als Hansestadt und den Menschen der früheren Zeit erfahren konnte. Eigentlich hätte die Stadtführung zum diesjährigen Thema der Winterakademie „Wie reich darf man sein?“ Ideen durch den Einblick in die Geschichte beitragen sollen, jedoch wurde es mehr oder weniger zu einer historischen Stadtführung. Dennoch ist am Aspekt der Qualität der Stadtführung nicht zu zweifeln, da man dadurch sein Allgemeinwissen erweitern konnte. Nach der Stadtführung durfte man bis zum Abendessen um 18.30 Uhr frei entscheiden, wie man seine Zeit nutzt. 

Hier habe ich mit vier Freunden als Gruppe die Stadt erkundet. Auf dem Rückweg haben wir noch den Sonnenuntergang am Aasee beobachtet. Um 19.30 setzte sich der Tag mit der thematischen Einführung in eine Gruppenarbeit zum oben genanntem Thema „Wie reich darf man sein?“ fort. Danach hatte man die Möglichkeit den restlichen Abend individuell ausklingen zu lassen.

 

Donnerstag, 9. Februar

 

Um 10.45 Uhr sollten die Ergebnisse der eigenverantwortlichen Arbeit zum Thema „Wie reich darf man sein?“ präsentiert werden.Hier habe ich mit den gleichen netten Leuten wie nach der Stadtführung, die ich besser kennengelernt hatte, in einer Gruppe gearbeitet. Wir haben zusammen mehrere Ideen gesammelt und haben innerhalb der Gruppe abgestimmt, wie unsere Vorstellung aussehen sollte und welche Themenbereiche aufgegriffen werden sollten. Die Art der Präsentation, für die wir uns entschieden hatten, war eine Talkshow namens „Late night discussion“. In unserer Talkshow wurden vier verschiedene stereotypische Arten von Menschen in der Gesellschaft vertreten: der abgehobene Reiche, der sich selbst in einer höheren Position sieht, auf Grund seines Reichtums, der reich geborene Arme, der verzweifelt versucht wieder „aufzusteigen“, der doppelmoralische Reiche, der sich angeblich für die Unterdrückten in der Gesellschaft einsetzt und der ausgebeutete Arme, der am Existenzminimum mit schweren Folgen seiner Arbeit lebt und alle Reichen verabscheut. Die Darstellung war satirisch ausgelegt, z.B. hatte man das Verhalten des doppelmoralischen Reichen dadurch kritisiert, dass die Person mit der Rolle als Antwort zu der Frage, welche Beiträge die Personen für die Gesellschaft leistet, gesagt hat, dass dieser sich für das Klima und die Tiere dadurch eingesetzt hat, dass er „extra nach Thailand geflogen“ ist, „um dort die Koalas im Regenwald“ zu retten. Von 15.30 Uhr bis zum Abendessen hatte man unter der Leitung von Frau Dr. Dagmar Comtesse mit allen Teilnehmern der Winterakademie zunächst den Begriff des Reichtums definiert und Folgen des Reichtums besprochen. Anschließend konnten an einem Philosophiestudium interessierte Personen Fragen stellen. Nach dem Abendessen hat man einen Vortrag von Prof. Dr. Christian Neuhäuser gehört über die Fragestellung „Wann ist man zu reich?“. 

 

In diesem Vortag wurden philosophische und sozialgesellschaftlich unlösbare Probleme aufgegriffen, Weltansichten von Menschen hinsichtlich des Eigentums vorgestellt und eine in der Theorie umsetzbare utopische Lösung für die Probleme aufgeworfen. 

 

Freitag, 10. Februar

 

An diesem Tag begann das Programm um 9 Uhr, für das Frühstuck ließ sich jedoch das früh aufstehen empfehlen. Es wurde ein zweiter Vortrag gehalten, vom Prof. Dr. Christian Thein, in der Überlegungen zum “Reichtum der Gesellschaften, in denen kapitalistische Produktionsweise herrscht”, präsentiert wurden anhand verschiedener Zitate von John Locke, Max Weber und Karl Marx. Nach dem Mittagessen und einer Abschlussreflexionsrunde fand die Siegerehrung statt, welches von einzelnen Teilnehmern der Winterakademie musikalisch ausgestaltet wurde.

 

Ich habe den vierten Platz belegt; mein Essay handelt vom Thema Fluss der Zeit („flow of time“) und bin fest der Überzeugung, dass all diese Erlebnisse, Erfahrungen und das neu erlernte philosophische Wissen mich im weiteren Leben begleiten werden und bin dankbar, die Möglichkeit gehabt zu haben teilzunehmen. Zudem hoffe ich auf eine erneute Qualifizierung im nächsten Jahr.

 

Text: Yujin Song, Q1

 

Foto: Carsten Finn

 

Der Essay findet sich zum Nachlesen unten als PDF Datei!

 

digital-2021_randlos_png.png MINT-EC-SCHULE_Logo_Mitglied.jpg fairtradeschool.jpg medienscouts.jpg Schulabteilung.jpg jp_wortbildmarke_72dpi_400x220px.jpg KSt.Stempel_2019_Erfolgreiche-Schule.jpg
Impressum | Datenschutz
St.-Anna-Schule Wuppertal • Erzbischöfliches Gymnasium für Jungen und Mädchen
Dorotheenstraße 11-19 • 42105 Wuppertal • Tel. 0202-429650 • Fax 0202-4296518 • E-Mail info@st-anna.de
copyright © 2021 St.-Anna-Schule Wuppertal • phpwcms Content Management System