Zusammen gegen sexualisierte Gewalt -
Film und Diskussion im Rahmen der Präventionswoche des Erzbistums Köln
Zum zweiten Mal fand am Donnerstag, dem 2.2.23, eine Veranstaltung für die Jahrgangsstufe Q1 an der St.-Anna-Schule statt, die Zeit und Raum bot, sich mit dem Thema sexualisierte Gewalt innerhalb der katholischen Kirche auseinanderzusetzen. Organisisert wurde die Veranstaltung durch die Fachschaften Religion. Nachdem gemeinsam der Film „Spotlight“ geguckt worden war, folgte eine Diskussion über das Thema, zu dem Präventionsfachkraft und Gemeindereferentin Daniela Löhr Rede und Antwort stand. Dabei wurde sie von Lehrerinnen und Lehrern der Schule unterstützt, insbesondere von der Präventionsbeauftragten Kirsten Villa-Pinero. Zum ersten Mal führen die Wuppertaler Pfarrgemeinden St. Laurentius und Herz Jesu gemeinsam mit dem Katholischen Bildungswerk Wuppertal eine Woche durch, in der sie sich intensiv mit dem Thema „Prävention vor sexueller Gewalt“ beschäftigen. Im Rahmen dieser Woche, die vom 29.1.23 bis zum 5.2.23 dauert, fand die Veranstaltung für die Schülerinnen und Schüler der Q1 statt.
Die Pfarrgemeinden erleben ein hohes Interesse an der Prävention und damit einhergehend am Schutz von Kindern, Jugendlichen sowie Erwachsenen vor sexuellem Missbrauch. Die Prävention bildet einen Baustein der Aufklärung und Aufarbeitung, die im Kontext der Missbrauchsfälle innerhalb er katholischen Kirche stattfindet. Das Engagement für Veränderung ist sehr groß und so sollen auch die Schülerinnen und Schüler der St.-Anna-Schule darüber aufgeklärt werden, was in der katholischen Kirche passiert und wie in Gegenwart und Zukunft präventiv gegen sexualisierte Gewalt vorgegangen wird.
Der Film „Spotlight“, bei dem es um die Aufdeckung der Missbrauchsfälle durch das „Spotlight“-Team des Boston Globe geht, diente als Gesprächsgrundlage für die anschließende Diskussion, bei der die Schülerinnen und Schüler nicht nur Fragen zum Thema sondern auch ihren Unmut gegenüber der Institution Kirche, der mit dem Thema einhergeht, äußern konnten. Löhr betonte dabei die Rolle der Kirche als moralische Instanz, die alles daran setzen müsse, dass keine Gewalt innerhalb der Kirche herrsche. So spannte sie immer wieder den Bogen zum Präventionskonzept im Erzbistum Köln, dessen Umsetzung Frau Villa-Pinero für unsere Schule erläuterte. Für die Missstände und Gräueltaten im Kontext des sexuellen Missbrauchs durch Priester und andere Vertreter der Kirche gebe es keine Rechtfertigung, so Löhr. Auf die Frage, warum man dennoch Mitglied der katholischen Kirche bleibe, antwortete sie mit Blick auf den Glauben an Gott und die heilbringende Botschaft Jesu Christi, die in der Kirche verkündet werde und auf deren Grundlage man sich in der Kirche um Menschen kümmere und viel Gutes bewirke. Es wurde auch thematisiert, wie man Opfer erkennen bzw. ihnen helfen könne. Der Schutz der nächsten Generationen vor sexualisierter Gewalt stand dabei im Fokus, vor allem die Prävention sowie die Stärkung der Rechte von Kindern und Jugendlichen. Die Umsetzung der Präventionsarbeit an unserer Schule ist hier nachzulesen. Es bleibt zu hoffen, dass diese Arbeit dabei hilft, die Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche zu einem dunklen Kapitel der Kirchengeschichte werden zu lassen.