Pulsierende Metropole des Mittelmeers
Kulturelle Schätze und Abenteuer in Barcelona
Montag. Köln Bonn Airport. 6:45 Uhr. Dunkelheit. Müdigkeit. Euphorie. Studienfahrt.
Am 25. September brachen vier Leistungskurse - der Sozialwissenschaften-LK von Frau Varda, der Deutsch-LK von Frau Tyssen, der Mathematik-LK von Herr Papendorf und der Biologie-LK von Herr Landes - auf. Ziel: Barcelona. Vorbildlich erschienen die Lehrer am Flughafen - als Zeichen der Anerkennung spanischen Kultur und Anpassung an diese - mit mediterraner Pünktlichkeit, was von der Schülerschaft selbstverständlich aufmerksam erfasst und im weiteren Verlauf der Studienfahrt noch sorgsam vertieft wurde. Der Hinflug gestaltete sich insgesamt problemlos, fürsorglich weckten die Piloten sogar die Passagiere durch ein leichtes Rütteln bei der Ankunft. Der Schock der Landung konnte jedoch von vielen schnell bei McDonald’s verdaut werden.
Angekommen in unserer Unterkunft, dem “Urbany Hostel” - unter den Schülern besser bekannt als „Urrbány“ -, wurden sämtliche Erwartungen gesprengt: Zentrum Barcelona, Meerblick, Rooftop-Bar, direkter Anschluss an das Stadtleben, sogar ein Hauch Deutschland - ein LIDL - in nächster Nähe und vieles mehr (oder weniger).
Nach Einfinden in unseren Zimmern ging es abends noch an den Strand. Vom Hostel mit unserem bewährtesten Verkehrsmittel - im Volksmund besser bekannt als „Fußbus“ - schnell erreicht, war nun Entspannung und das mediterrane Flair angesagt. Später konnten wir noch auf freiem Fuß einen ersten Blick auf die kulinarische Seite Barcelonas werfen, zu einem kleinen Zusammenkommen auf der Rooftop-Bar kam es auch.
Am zweiten Tag galt es nun Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Nach kurzem Frühstück um 8:30 Uhr - zuvor hatten einige Schüler mit Herr Landes die Stadt bei einem morgendlichen Lauf begrüßt - besuchten wir das L'Aquàrium de Barcelona und bekamen dabei auch erstmals größere Teile der Altstadt zu Gesicht. Nach einigen Stunden Freizeit folgte eine informative Tour durch die Altstadt und insbesondere das gotische Vierteil, bei der wir viel über die Geschichte und Kultur Barcelonas lernten. Von den antiken Römern und der Krone Aragóns über die Ära der Industrialisierung bis hin zu seiner Rolle als Schauplatz einer Weltausstellung erfuhren wir, wie sich die Stadt zum heutigen Tourismusmagneten entwickelt hat. Anschließend war wieder Freizeit angesagt, später verbrachten wir den Abend erneut auf der Rooftop-Bar, um mit angemessenen Erfrischungen den Blick auf die Stadt bei Nacht zu genießen.
Am Mittwoch ging es mittags in den Park Güell, eines der vielen Werke Antoni Gaudís, welche die Stadt schmücken - anmerken lässt sich hier noch, dass wir schon seit dem Vortag unser Arsenal an Verkehrsmittel um die Metro Barcelona erweitert hatten, ein wahrer Segen. Kunstvolle Mosaike, organische Formen und eine schöne Aussicht über Barcelona machten den Park zu einem wirklichen Höhepunkt unserer Studienfahrt. Anschließend erkundeten wir erneut die Altstadt, bummelten entlang der La Rambla, besuchten verschiedenste Geschäfte, genossen kleine Snacks in den Mercats und vieles mehr.
Am Abend kehrten wir zum Strand zurück, doch unsere gute Stimmung sollte beinahe zerstört werden. Während des gemeinsamen Beachvolleyspielens drohte nämlich ein Taschendieb sich an unseren Sachen zu bedienen. Doch durch ihren heroischen Einsatz vermochte Frau Varda Schlimmeres zu verhindern. Es kehrte wieder Entspannung ein.
Das nunmehr routinierten Zusammentreffen auf der Rooftop-Bar fehlte auch an diesem Tag nicht.
Der Donnerstag stellte zweifellos den ereignisreichsten Tag unserer Studienfahrt dar. Am Vormittag besuchten wir das Museo de la Ciencia CosmoCaixa, ein Wissenschaftsmuseum, welches mit seinen interaktiven und hauptsächlich von den Besuchern bedienten kleinen Experimenten vielerlei Erwartungen übertraf. Nach dem Museumsbesuch teilten wir uns auf: Eine Gruppe kehrte zur Altstadt zurück, während die andere unter der Führung von Herrn Papendorf mit der Bergbahn den Tibidabo bezwang. Von dort genossen wir einen atemberaubenden Ausblick über ganz Barcelona, bevor auch diese Gruppe Richtung Altstadt kehrte.
Am Abend trafen dann alle bei der Sagrada Família - oder wie einer unserer Lehrer zu sagen pflegte „Família Sagrada” - zusammen. Die Sagrada Família, das Hauptwerk Antoni Gaudís, ist eine seit 1882 - also nach deutschem Vorbild - im Bau befindliche römisch-katholische Basilika. Gaudí selbst sagte dazu einmal: „Mein Kunde hat keine Eile.“ Bei einer kurzen Führung wurden wir um und durch - der Innenraum ist seit 2010 fertiggestellt - das fesselnde und in seinem Stil wirklich einzigartige Monumentalwerk geführt; Fotos können weder der schieren Größe noch dem Überfluss an Details kaum gerecht werden.
Zum feierlichen Abschluss besuchten wir danach gemeinsam eine Tapas-Bar, wo wir eine Vielzahl von kleinen Leckereien genossen und unseren Aufenthalt in Barcelona in angenehmer Atmosphäre ausklingen ließen.
Der Freitag markierte unseren letzten Tag in Barcelona, der Tag der Rückreise. Früh morgens, kurz vor 08:00 Uhr, ging es mit dem Zug zum Flughafen. Dort passierten wir pünktlich zwei Stunden vor Abflug die Sicherheitskontrolle. Vor der ersten Abflugtafel stehend stellten wir jedoch fest: „Eine Stunde Verspätung.” Wir bedienten uns also am kulinarischen Angebot im Flughafen, von Burger King bis hin zu konservativeren Optionen. Drei Stunden später standen wir vor unserem Gate. Es vergingen 10, 15, 20, 30 Minuten; kein Flugzeug in Sicht, einige hatten sich schon längst zum UNO-Spielen auf den Boden gesetzt. Mit insgesamt zwei Stunden Verspätung traf unser Flieger letztlich jedoch ein. Es galt nun sich ein letztes Mal von Barcelona zu verabschieden.
Kulturelle Schätze, atemberaubende Sehenswürdigkeit und unvergessliche Erlebnisse; Barcelona ist einen Besuch mehr als wert. Die lebhaften Straßen, die fesselnde Architektur und die kulinarische Vielfalt sind da nur Facetten eines Ozeans an möglichen Abenteuern, die wir hier erlebt haben und (jeder) noch erleben könnten. Diese Reise wird zweifellos lange in unserer Erinnerung als ein Höhepunkt unseres Schullebens bleiben. ¡Adiós, Barcelona!
Text: Timotheos Chatziioakimidis (Q2)