Anna Prominent mit NRW-Innenminister Herbert Reul
Spannende Einblicke und Gedankenaustausch zur inneren Sicherheit
In der aktuellen Runde von »Anna Prominent« im Forum der St.-Anna-Schule hatten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10, der EF und der Q2 am Dienstag dieser Woche die seltene Gelegenheit, einen der profiliertesten Politiker der NRW-Landesregierung, den Minister des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen, Herbert Reul, kennen zu lernen, seinen sehr vielschichtigen Ausführungen zur inneren Sicherheit zu lauschen und dem Minister im Anschluss daran mit einer Vielzahl von Fragen auf den Zahn zu fühlen.
Besuche von Politikern - nebst ihren Leibwächtern - sind längst keine Seltenheit mehr an der St.-Anna-Schule. Bereits in der Vergangenheit haben sich ein Bundespräsident sowie diverse Landes- und Bundesminister und auch Landtags- und Bundestagsabgeordnete sowie Lokalpolitiker an der Dorotheenstraße 11-19 die Klinke in die Hand gegeben und unseren Schülerinnen und Schülern durch ihre Besuche viele interessante Einblicke in ihre Arbeit, ihre politischen Überzeugungen, aber auch privaten Momente gegeben. Bei Herbert Reuls Auftritt im Forum verhielt es sich nicht anders. Auf sehr anschauliche und bodenständige Art und Weise schilderte Herbert Reul dem interessierten Auditorium, mit welcher Vielzahl an Problemen er sich in seiner Funktion als Innenminister des Landes auseinandersetzen muss. Nicht selten, so verriet Herbert Reul dabei mit großer Offenheit, fehle es ihm an der Vorstellungskraft dafür, wozu Menschen in der Lage seien, etwa wenn aus niederen Beweggründen zum Messer gegriffen oder auf bereits wehrlose Opfer noch weiter eingetreten werde. Früher, so der Minister weiter, sei spätestens dann Schluss mit der Gewalt gewesen, wenn der Gegenüber am Boden gelegen habe. Es gelte, den Menschen wieder mehr ins Bewusstsein zu rufen, dass sie auch eine Verantwortung gegenüber ihren Mitmenschen haben. Dazu müssten Politik, Polizei, aber auch Schule in gleicher Weise mit beitragen. Weitere Schwerpunkte seines einleitenden Vortrags waren die Themen islamistische Bedrohung, Rechtsradikalismus, Ausrüstung der Polizei, aber auch die große Schwierigkeit zu entscheiden, wo ein immer knapperes, finanzielles Budget am sinnvollsten eingesetzt werden kann. „Brauchen alle Polizeibeamten eine Winterjacke oder nur diejenigen, die auch draußen unterwegs und tätig sind“, dieser Frage müsse er sich tatsächlich stellen, so der Minister, und das zuzugeben bereitete ihm durchaus spürbare Bauchschmerzen. Weniger allerdings die Entscheidung, die finanzielle Unterstützung für die Ukraine nicht gegen die finanziellen Nöte von Gemeinden mit maroden Schulgebäuden aufzurechnen. Hier gelte es, da war Herbert Reul eindeutig, einem Aggressor, der ansonsten ungehindert weiter Expansionsgelüste verspüre, die Stirn zu bieten und mit der Unterstützung Kiews nicht nachzulassen. Herbert Reul wich den Fragen der Schülerinnen und Schüler nur selten aus; im Gegenteil schien es ihm ein Bedürfnis, so ausführlich und zum Teil mit anschaulichen, persönlichen Geschichten angereichert auf die Fragen einzugehen. Erst der Pausengong führte dem redseligen Minister schließlich vor Augen, dass die Zeit und somit die Begegnung mit unseren Schülerinnen und Schülern um war.
Die St.-Anna-Schule dankt dem Herrn Minister Herbert Reul für so manche interessante Einblicke in die Problematik der inneren Sicherheit in unserem Bundesland und den anschließenden, spannenden und aufschlussreichen Gedankenaustausch mit unseren Schülerinnen und Schülern.
Text: D. Wullbrandt
Fotos: B. Stratmann, F. Paysen